Praxis für Ergotherapie Bernd Jung Siegen

Psychiatrie

Indiesem Bereich der Ergotherapie werden Patienten jeden Alters mitverschiedensten psychiatrischen und psychosozialen Störungen behandelt. Es isteine an den individuellen Problemen und Zielen des Patienten ausgerichteteBehandlung und Beratung. Die Therapie ist auch angezeigt, um einer drohendenSchädigung vorzubeugen. So kann der Patient auch bei der Verarbeitung einerErkrankung oder Krisensituation unterstützt und der Umgang mit diesenBeeinträchtigungen im Alltag verbessert werden. Für den Betroffenen soll einegrößtmögliche Selbständigkeit, Teilnahme und Lebensqualität erreicht werden.

Bei den folgenden typischen Krankheitsbildern wird die Ergotherapie erfolgreich eingesetzt:

  • Belastungs-und Anpassungsstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Verhaltensstörungen,auch mit Beginn in der Kindheit oder Jugend
  • Affektive Störungen wie Depressionen und Manien
  • Demenzielle Syndrome und Mehrfacherkrankungen
  • Neurosen und Psychosen
  • Suchterkrankungen
  • Angst- und Zwangsstörungen

Behandlungsziele

Im Fokus steht die Stabilisierung, Förderung und Wiederherstellung von:

  • psychischen Grundleistungen wie Motivation, Antrieb, Ausdauer und Belastbarkeit
  • realitätsbezogener Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Kommunikationsfähigkeiten und sozialen Kompetenzen
  • situationsgerechtem Verhalten sowie emotionalen Kompetenzen (Erlebnisfähigkeit, Gefühlsausdruck, psychische Stabilität u.a.)
  • arbeitsrelevanten Fähigkeiten wie z.B: selbständige Tagesstrukturierung, Selbstorganisation, Flexibilität und Pünktlichkeit
  • Selbstversorgung und Selbständigkeit im Alltag
  • Selbstvertrauen
  • kognitiven Leistungen wie Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit
  • Körperwahrnehmung

Dazu werden verschiedene Methoden eingesetzt:

Die Kompetenzzentrierte Methode

Durch alltagsorientierte Übungen sollen verloren gegangene Kompetenzen wieder erworben werden. Dies kann durch den Einsatz lebenspraktischer, arbeitsbezogener oder handwerklicher Medien erreicht werden. Der Patient kann so lernen, einen Bezug zur Realität herzustellen. Durch das eigne Tätigwerden kann er seine Orientierung und Selbsteinschätzung verbessern. Die erreichten Erfolge helfen, sein Selbstvertrauen zu stärken und Stabilität aufzubauen.

Die interaktionelle Methode

In diesem Gruppenangebot sind die Übungen an der Förderung von sozialen Kompetenzen, Beziehungsfähigkeit, Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit ausgerichtet. Die Angebote verbessern ebenfalls die Selbst- und Fremdwahrnehmung. Auch das situationsgerichtete Verhalten kann geübt werden. Diese Vorgehensweise ist überwiegend prozessorientiert gestaltet.

Die ausdruckszentrierte Methode

Durch ausdruckszentriertes Arbeiten (häufig Malen, Gestalten o.ä.) soll der Patient über sein kreatives Gestalten und Tun eine Verbesserung seiner Wahrnehmung von Erlebnissen und Gefühlen erreichen. Es wir ihm so möglich, Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken. Dies kann verbal oder auch nonverbal mit Hilfe des Mediums geschehen. Durch diesen Gestaltungsprozess erlebt der Betroffene die Fähigkeit zur Einflussnahme, Zielorientierung und Anpassung. 

Hirnleistungstraining

Dieses neuropsychologisch ausgerichtete Hirnleistungstraining dient der Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Hirnfunktionen, die sich krankheitsbedingt verschlechtert haben. Aus diesen kognitiven Störungen resultieren in den meisten Fällen Defizite, die den Alltag des Betroffenen deutlich einschränken. Es kann nötig werden, folgende Fähigkeiten zu verbessern:

  • Selbstwertgefühl
  • Selbstbestimmte Lebensführung mit häuslicher und beruflicher Selbständigkeit
  • Gedächtnisleistungen (Kurz- und Langzeitgedächtnis)
  • Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Handlungsplanung